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Vyšehrad - Mittelalterlicher Burgwall zur Prager Hochburg

Nach 2019 und 2021, lohnt sich im Sommer immer ein Tagesausflug in die "Goldene Stadt" Prag. Besonders auch abseits der Touristenströme, sie sich vom Kloster Strahov vorbei am Regierungsviertel am Hradchin und über die berühmte Karlsbrücke zum Altstädter Ring "drängen" .. da zieht es mich doch viel lieber direkt vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn (Tram 14) in die Neustadt ..

Noch schnell ein Ticket (30 Minuten = 30 Kc) gekauft und vorbei an der Jerusalem-Synagoge, um weiter bis Albertov zu gelangen.


Vorbei am Wenzelsplatz ist man auch schon da, nach Karlsplatz und Botanischen Garten. Durch die Innenstadt der tschechischen Hauptstadt ist der ÖPNV sehr gut erschlossen, und nach 10 Minuten steigt man auch schon wieder aus. Wenige Meter unterquert man eine Eisenbahnbrücke und läuft eine steile Straße zur Festungsmauer herauf. Beeindruckend. Der Vyšehrad ist einer der bekanntesten frühmittelalterlichen Burgwälle in Böhmen. Er liegt südlich der Prager Neustadt auf einem Hügel, der sich an der Mündung des Botič steil über dem rechten Ufer der Moldau erhebt. Als zweite Prager Burg der Přemysliden bereits im 10. Jahrhundert gegründet, wurde er in der Romanik und Gotik mehrfach ausgebaut. Am Nova Brana (Neues Tor) kann man auch die Kasematten besichtigen.

Der Vyšehrader Friedhof ist der bekannteste Friedhof der Stadt. Er wurde im Jahr 1869 auf dem Gelände der Vyšehrader Burg errichtet. Der Friedhof ist bekannt als letzte Ruhestätte zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten der tschechischen Nation.

 

Die Basilika St. Peter und Paul auf dem Vyšehrad ist eine ursprünglich romanische Basilika, die im Laufe der Jahrhunderte gotisch, barock und neugotisch erweitert und umgestaltet wurde.

 

Auf dem Friedhof sind auf engstem Platz u. a. die Komponisten Antonín Dvořák und Bedřich Smetana, der Jugendstilmaler Alfons Mucha sowie der Nobelpreisträger Jaroslav Heyrovský begraben.


Mit einem grandiosem Ausblick über die Moldau steige ich über Treppen von dem Burgwall abwärts und gelange an die Eisenbahnbrücke am Vyton und quere den Fluß in den Stadtteil Smíchov. Mit Blick vom Ufer der Moldau erblickt man auch das Tunnelportal mit dem Libušina-Bad. Die Ruinen des fünfeckigen Bauwerks befinden sich am westlichsten Rand der ursprünglichen Burg Vyšehrad. Es wurde wahrscheinlich verwendet, um den Verkehr auf dem Fluss zu regeln oder Fracht direkt von Schiffen umzuladen .. Der Legende nach soll Prinzessin Libuše an diesen Orten mit ihren Liebhabern gebadet haben, die sie dann eine Felsenmulde in den Fluß stürzte. Dann doch lieber ein Bier genießen!

Wenige Meter nur von der Eisenbahnbrücke läuft man auf die Brauerei Staropramen zu, und in der Seitenstraße befindet sich das Besucherzentrum, wo man nicht nur Geschichte des Bieres erleben kann, sondern auch sein persönliches Tasting erleben darf: Wie im Vorjahr, kann man alle vier Sorten probieren - seitdem habe ich für heute meine Lieblingsfavoriten - Unfiltriert und Granat ..

Von der Brauerei steigt man in die Straßenbahn (Tram 12). Sie fährt auf der Bahnhofsstraße durch Anděl weiter zum Malostranské náměstí. Von diesem Platz kommt man zum Hradchin bzw. über Karlsbrücke in die Innenstadt.

 

Jedoch bleibe ich weiterhin in der Straßenbahn bis zum Fußballstadion von AC Sparta im Stadtteil Letna ..


Von hier kommt man zum Prager Metronom - an dieser historischer Stelle stand Anfang der 50er Jahre noch ein monumentales Stalin-Denkmal. Nach dem Tod des sowjetischen Diktators wurde es jedoch schnell wieder entfernt - und heute wieder schönstem Ausblick über die "Goldene Stadt". Am Stadion zum kleinen gemütlichen Café Alchymista, mit Garten und leckeren Torten. Anschließend geht es mit einem der Miet-Bikes an der Straße, bergab und zum Bahnhof  Prag-Holesovice. Rückfahrt entlang der Moldau bis Decin.

 

"The Gate of Infinity" - Mahnmal trauriger Geschichte

 

Eine Skulptur des Bildhauers Aleš Veselý - zuvor am Bahnhof  Prag-Bubny - hat die Form eines Teils einer Eisenbahnschiene, die in den Himmel zeigt. Am 9. März 2015 enthüllt, erinnert es an die Transporte von Juden in die Konzentrationslager, die an dieser Station abfuhren ..